"Aber er antwortet nicht." Wann haben Sie das letzte Mal diese Antwort, Beschwerde oder einfache Aussage gehört?
Vor allem ab dem Teenageralter beginnt das Alter, in dem unser Kind, das meist nicht mehr bei uns wohnt, nicht ans Telefon geht oder auf unsere Nachrichten nicht antwortet. Und wenn dies geschieht, denken sich die Eltern: "Was ist denn geschehen?" ... immer wieder gehen ihnen solche Gedanken durch den Kopf, wie: "Ist er verletzt?", "Geht es ihm gut?", "Hatte er einen Unfall und kann mich nicht anrufen?", "Hat er mich vergessen?", "Bin ich ihm gar nicht mehr wichtig?", "Ist ihr etwas zugestoßen?", "Aber sie hätte sich doch denken können, dass ich mir Sorgen mache", usw... So kommen die sorgenvolle Fragen eine nach der anderen und nagen wie Rost an den Stahlseilen der Liebe.
(Vor allem bei Vätern tritt dieses Phänomen häufiger auf, ich werde Ihnen später sagen, warum...)
Und schließlich gelingt es Ihnen, das "verlorene Kind" zu erreichen, und es stellt sich heraus, dass ... er es einfach vergessen hat, oder dass er bei einem Freund war und deshalb nicht ans Telefon gegangen ist, oder dass sie den ganzen Nachmittag mit Freundinnen verbracht hat, und als es nach Hause kam, musste sie die übliche wichtige Sachen noch erledigen. Knapp ausgedrückt: er oder sie hatte keine Zeit zu antworten.
Was können Sie in einer solchen Situation tun, wenn die Antwort auf Ihre sorgenvolle Gedanken auf sich warten lässt und Sie Ihr Kind nicht erreichen können?
Zuallererst: Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen.
Zweitens: Stellen Sie keine Fragen, sondern geben Sie Antworten. Die Lösung für das Phänomen der automatischen Fragen, die einfach nur erscheinen ist, sich bewusst Antworten einfallen zu lassen. Viele, viele, viele Antworten. Nehmen Sie es einfach an, dass er ein Eis isst, oder dass er Basketball spielt, oder dass er auf den Gipfel des Mount Everest wandert, oder dass er in einem Flugzeug nach Bangkok sitzt, oder dass er am Strand von einem bekannten See ist, oder dass er mit dem Bäcker an der Ecke spricht, oder... lassen Sie ihre Phantasie bewusst spielen und nehmen Sie irgendetwas an, ob es logisch, oder nicht, spielt keine Rolle, je unlogischer desto besser. Sie werden feststellen, dass beim "Erschaffen" von Antworten die Sorgen schwinden, als hätte es sie nie gegeben, und die zwanghafte Aufmerksamkeit auf das Telefon hört auch auf.
Und hier ist der Grund, warum ich glaube, dass dies eher bei Vätern der Fall ist. Eine Mutter ist von Anfang an gewöhnt damit direkt mit ihrem Kind zu kommunizieren - ohne Ton und Bilder. Man könnte es telepathische Kommunikation nennen. Sie weiß einfach, wie es ihrem Kind geht, was es braucht, ohne mit ihm sprechen zu müssen. Diese Art der Kommunikation wird von den Vätern in der Regel weniger genutzt, deshalb für sie umso beunruhigender ist, wenn auf ihre Fragen gar keine Antwort kommt. Eine Mutter hat sich niemals auf nur verbale Antworten verlassen - sie arbeitet mit Intuition oder besser gesagt, mit Wissen. Deshalb wird sie nicht so leicht verzweifelt, wenn sie keine mündliche Antwort erhält. Dies ist meine bescheidene Meinung, Sie müssen sie nicht akzeptieren, und ich freue mich, wenn Sie eine völlig andere Meinung haben.
Sie können aber versuchen, einfach nur verschiedene Antworten zu erfinden, und mich wissen lassen, was Sie beobachtet haben und was danach passiert.
Drittens: Senden Sie dem schweigendem Kind mehr Bewunderung, Liebe und Akzeptanz. Senden Sie es einfach ohne Worte, in Gedanken. Mehr und mehr Bewunderung, Akzeptanz, Verständnis, Liebe.
Und Sie werden merken, dass Sie ihm einfach nur einfallen werden, ohne zu wissen warum. Und es wird Sie aus freien Willen anrufen - was viel besser ist als eine mit Diskussionen, Argumente und Bedrohungen erzwungene Antwort. ;)
Befolgen Sie diese drei Schritte und Sie werden sehen, wie Ihre Beziehung zu Ihrem Kind aufblüht. Sie können es auf Ihre Kinder, Ihren Partner, einen Kunden anwenden... praktisch auf jeden, der nicht reagiert. Probieren Sie es aus, ohne jegliche Erwartungen, einfach, spielerisch und Sie werden überrascht sein...
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Mit Liebe,
Eva
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