Neulich beschloss ich, einige der Schönheiten der Gegend zu besuchen. Tja, ich habe die schönsten Wanderungen in der Umgebung in die Google-Suche eingegeben und da ist mir ein interessanter See aufgefallen: der Schrecksee. Schon der Name ist gruselig... Das muss man unbedingt gesehen haben... über 1800m... hm... wenn ich schon so weit hinauf gehe, dann nicht umsonst... mal sehen was kann man da oben noch was machen? Es stellte sich heraus, dass es eine „Drei-Seen-Tour“ gibt. Das einzige Problem ist, dass die Fahrt vom Fuß des Berges bis zum Startpunkt der Tour zweieinhalb Stunden dauert. Und erst danach würde man die siebeneinhalbstündige „Drei-Seen-Tour“ folgen, wobei am Ende man auch noch die zweieinhalbstündigen Weg bis ins Tal machen muss. Das wären insgesamt 13 Stunden laufen, mit einer kurzen Ruhezeit, was bedeuten würde, dass ich im Dunkeln auf dem steilen Abhang zurückkommen würde und den letzten Bus nach Hause mit sicherheit nicht erwischen würde. Also musste der Plan auf eine „Zwei-Seen-Tour“ umgestellt werden.
Um 7:45 Uhr morgens fuhr der erste Bus zum halben Startpunkt. Er brachte mich bis zur höchsten Siedlung, und von dort fuhren wir mit einem privaten Bus bis zum örtlichen Wasserwerk, von wo aus wir den steilen Waldweg weitergehen mussten. An einem so schönen, sonnigen Wochentagsmorgen ist es kein Wunder, dass der Bus komplett mit Touristen gefüllt ist. Als sie am Wasserwerk ausstiegen, begannen sich die Passagiere auf dem steilen Waldweg zu zerstreuen. Die zwanzig Jährigen stürmten sofort mit schnellen Schritten voran, gefolgt von Menschen mittleren Alters und Familien mit Kindern. Gut, dass ich Wanderstöcke mitgenommen habe, denn die Schuhe rutschen manchmal auf dem schotterigen Schwemmweg. Der erste Teil der Straße führte durch den Wald. Nachdem ich einen halben Kilometer durchgehalten hatte, brachte ich die Jugendlichen herein und ließ sie zurück. Die erste Lektion des Berges: Ein kontinuierlich gehaltenes, gleichmäßiges Tempo bei optimaler Belastung bringt uns weiter als ein Sprint mit voller Elan.
Erste Lektion: Woran auch immer wir arbeiten, mit eine beständige, kontinuierlicher Arbeit werden wir viel weiter kommen als einige unserer stärkeren "Konkurrenten". Von Marketing und Geschäftsaufbau bis hin zu Kochen und Kindererziehung – wer beständig voranmacht und sein Tempo beibehält, kommt weiter, auch wenn er schwächer ist oder sich langsamer bewegt. Wie weit wir kommen, hängt grundsätzlich nicht von unserer Geschwindigkeit oder Kraft ab, sondern davon, wie sehr wir in der Lage und vor allem bereit sind, unser eigenes Tempo beständig beizubehalten.
Bald verließen wir die Waldzone und gingen weiter durch die Wacholder-Felslandschaft auf dem schmalen Pfad, der sich an die Steilkante schmiegte.
Am Grat angekommen, erhielten wir den Lohn für die investierte Arbeit, denn ein wunderbarer Anblick breitete sich vor uns aus:
Der grüne oder genauer türkisfarbene See, mit einer einsamen Insel in der Mitte, die wie der Rücken eines versteinerten Sauriers aus dem Wasser ragte, und die umliegenden, in grünen Samt gehüllten Felsen, verbreiten eine seltsame, märchenhafte Atmosphäre.
Es ist Zeit zu frühstücken... und danach stieg ich weiter auf dem Weg zum Grat. Ich hatte noch genug Zeit, denn die Uhr schlug erst elf...
Als ich den Grat erreichte, signalisierte mein Handy, dass ich in Österreich angekommen war. In Richtung des nächsten Sees, der innerhalb von zwei Stunden erreicht werden sollte. Der Weg verlief zunächst gemütlich am Berghang entlang, dann immer schmaler und schmaler durch die steilen Felsbrocken am Rand der Felswände. Da ich alleine war, konnte ich nicht auf Hilfe zählen, wenn ich nicht auf die richtige Stelle trat und ausrutschte. Die zweite Lektion sagt: Schau nur auf dein nächsten Schritt, schau weder zur Seite, noch nach hinten oder auf irgendeinen zukünftigen Schritt. Wichtig für dich ist immer nur der nächste Schritt! Alles andere ist irrelevant. Das ist die beste Lektion aller Zeiten!
Zweite Lektion: Egal in welcher Situation wir uns befinden, wenn wir uns nur auf den nächsten Schritt konzentrieren, nur auf den einen Schritt, der gerade vor uns liegt, dann können wir die vor uns liegende Aufgabe perfekt erledigen und ans Ziel ankommen, und zwar mit eine völlige Gelassenheit. Wenn wir uns in einer unangenehmen Lebenssituation befinden und wir uns zwingen unsere Aufmerksamkeit nur darauf zu lenken was wir jetzt gerade tun werden, dann kann jede Aufgabe erledigt werden. Die „nächster Schritt“-Regel lässt sich auf jede Situation anwenden und bringt das Beste aus uns heraus!
Nach einen weiterer steiler Anstieg zum nächsten Grat, kam einem längeren Abstieg zur Hütte neben dem See, wo ich mich mit einem kalten alkoholfreien Bier stärken konnte.
Den zweiten See habe ich innerhalb von zwei Stunden erreicht... und auch hier war die Aussicht atemberaubend:
Die „Drei-Seen-Tour“ muss noch warten, es ist aber auch möglich, dass beim nächsten Mal eine ganz andere Route an der Reihe kommt.
Ich hoffe euch hat der kurze Erfahrungsbericht gefallen.
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Ich wünsche dir Alles Gute und viel Glück!
Liebe Grüße,
Éva
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